Schon bei meinem Vorstellungsgespräch war mir klar: Lebendiges Wasser, das ist es. Am 1. Dezember 2009 startete meine Arbeit als Geschäftsführer für den Rheinaubund, einer altehrwürdigen Naturschutzorganisation mit Wurzeln im Rheinaukampf.
Mit Andri Bryner als Interimspräsidenten an der Spitze und einem kleinen, feinen Team entwickelten wir in kurzer Zeit die starke Vision einer nationalen Gewässerschutzorganisation mit Biss. Es war uns klar, dieses Fernziel erreichen wir nur in einer Allianz mit einem oder mehreren Verbündeten. Die damalige AQUA VIVA agierte unter alt Nationalrat Remo Galli im Espace Mittelland. Die Dachorganisation wehrte sich erfolgreich gegen die Zerstörung einzigartiger Gewässer.
2010 war für den Gewässerschutz ein ganz besonderes Jahr. Die Association de Sauvegarde du Léman mit Sitz in Genf feiert ihr 30jähriges, die AQUA VIVA aus Bern ihr 40jähriges und der Rheinaubund aus Schaffhausen sein 50jähriges Jubiläum. Eine ideale Gelegenheit, die Idee einer gestärkten Gewässerschutzorganisation voranzutreiben.
Im Juni und September 2012 ist es soweit. Die Mitglieder des Rheinaubundes und der AQUA VIVA legen an ihren Versammlungen den Grundstein für ein Zusammengehen. Thomas Weibel wird Präsident von Aqua Viva - Rheinaubund. Am 10. Mai 2014 wird an der Mitgliederversammlung in Schaffhausen die Namensänderung auf das einprägsame Aqua Viva ohne Gegenstimme angenommen.
Rückblickend erfüllt es mich mit Stolz, dass wir dieses nicht immer einfache Unterfangen geschafft haben. In langen Sitzungen und unzähligen Gesprächen wurde gefeilscht und gestritten. Die bedeutsame Geschichte beider Vereine spielte dabei eine gewichtige Rolle. Die neue Aqua Viva steht heute für eine offene, kämpferische und lösungsorientierte Gewässerschutzorganisation mit nationaler Ausstrahlung. Ganz im Sinne von «Zukunft hat Herkunft» ist es gelungen, zwei über Jahrzehnte gewachsene Verbände zusammenzubringen und auf die aktuellen Herausforderungen im Gewässerschutz auszurichten.