28. August 2020
Aqua Viva und die IG "Lebendige Thur" fordern: Die Thur braucht mehr Raum. Ein grösserer Gewässerraum ist der beste Hochwasserschutz, schafft Lebensraum für Tiere und Pflanzen und mehr Platz zum Baden und Verweilen. Eine echte Win-Win-Situation für Mensch und Natur.
Ob der Kanton Thurgau dies in seinem heute veröffentlichten Hochwasserschutzprojekt "Thur+" berücksichtigt hat, wird die IG nun eingehend prüfen. Im Rahmen der heute beginnenden, drei Monate dauernden Vernehmlassung des Konzepts haben auch die Bürgerinnen und Bürger im Kanton Thurgau die Möglichkeit, die Planungen mit zu gestalten.
Die vergangenen Hochwasserereignisse entlang der Thur haben gezeigt, dass der Hochwasserschutz zwischen den alten Dämmen nicht garantiert werden kann. Infolge des Klimawandels ist in Zukunft mit häufigeren und grösseren Hochwassern zu rechnen. Der Aufwand, die Dämme laufend zu verstärken und zu erhöhen, wäre gross. Innerhalb eines breiteren Flussbetts kann dagegen mehr Wasser schadlos abfliessen.
Zudem kann sich der Fluss innerhalb eines grösseren Gewässerraums dynamisch entwickeln und neue Strukturen schaffen. Beispielsweise Kiesbänke, auf denen Pionierpflanzen wie die deutsche Tamariske wachsen, Uferanrisse, in denen Eisvögel nisten oder ruhige Hinterwasser, in die sich Fische zurückziehen. Erste Pilotprojekte beispielweise im Schaffäuli zeigen eindrücklich, was möglich wäre und wie gross der Gewinn solcher Aufweitungen für Mensch und Natur sind.
Mehr zum Hochwasserschutzkonzept unter www.lebendigethur.ch
Unser Engagement entlang der Thur: www.aquaviva.ch/thur