Rhy-Fäscht: Familienfest mit Appell für Rheinaufweitungen
Hunderte Begeisterte strömten am Sonntag an den Rhein bei Balzers – Eltern und Kinder, Naturbegeisterte und Politikerinnen und Politiker. Es war ein Familienfest und ein Appell für die Rheinaufweitungen.
Das Rhy-Fäscht war wieder ein Grosserfolg. Kinder und Erwachsene genossen trotz teilweise garstigem Wetter die vielfältigen Angebote: Kanufahren, Ponyreiten, den Rheinholzer-Haken schwingen, Insekten bestimmen, Wassertiere unter der Lupe betrachten und vieles mehr. An den Ständen der Organisatoren war viel Interessantes über die Natur zu erfahren und ein geführter Spaziergang zeigte das Potenzial einer Rheinaufweitung am Ellhorn.
„Es muss jetzt endlich etwas geschehen“
Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, die als Rednerin vorgesehen war, musste sich aus aktuellem Anlass entschuldigen. Der Balzner Gemeindevorsteher Hansjörg Büchel wies auf die grosse Chance hin, die eine Rheinaufweitung am Ellhorn für die Natur, die Sicherheit und erholungssuchende Menschen darstellen würde. „Es muss jetzt etwas geschehen“, war sein klares Votum. Er sei überzeugt, wenn die Menschen die Schönheit einer Aufweitung sehen, werden sie sich fragen, warum man das nicht schon früher gemacht habe.
Gemeinderat Roland Wermelinger aus Sargans schloss sich dieser Meinung an. Seine Gemeinde engagiere sich seit vielen Jahren für die Rheinaufweitung Sargans-Fläsch-Balzers. Der Sarganser Gemeinderat stehe seit Jahren einstimmig hinter diesem Vorhaben. Man wolle nicht mehr länger warten, die Zeit sei reif und man habe das Gefühl, dass man vertröstet werde. Eine Machbarkeitsstudie liege vor, man müsse nun schnell ein Vorprojekt ausarbeiten. Man treffe sich jedes Jahr zum Rhy-Fäscht, müsse aber feststellen, dass in der Zwischenzeit wieder nichts vorwärtsgegangen sei. Er ergänzte die Aussage von Vorsteher Büchel deshalb mit einem „endlich“: „Es muss jetzt endlich etwas geschehen“.
Nach den Ansprachen bestiegen die Kinder wieder die Ponys und die Kayaks, während eine ansehnliche Anzahl Besucherinnen und besuchern mit Gemeinderat Roland Wermelinger und Mario Broggi, ehemaliger Direktor der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, einen Spaziergang rheinwaufwärts machten, um einen Blick in die Zukunft, ins Gebiet der geplanten Ellhorn-Aufweitung zu werfen.
Die Organisationen – Werkstatt Faire Zukunft, Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz, Wildwasserclub Liechtenstein und Aqua Viva – freuten sich vor allem über die vielen strahlenden Kindergesichter und hoffen, dass diese Kinder schon in wenigen Jahren an einem befreiten Alpenrhein spielen und feiern können.