Invasiver Staudenknöterich stösst Revitalisierung des Haselbaches an
Die Schulgemeinde Maschwanden möchte den Haselbach, der ans Schulareal grenzt, erlebbarer und naturnaher gestalten. Den Anstoss gab die notwendige Ausbaggerung des invasiven Japanischen Staudenknöterichs. Geplant ist ein Zugang zum Bach, der Schüler:innen und der Bevölkerung als Lernort und Treffpunkt dient. Gleichzeitig will die Schulgemeinde den Bach auf einer Strecke von circa 80 Metern ökologisch aufwerten. Unter anderem unterstützt Aqua Viva die Revitalisierung im Rahmen des Projekts «Lebendiger Dorfbach» fachlich und finanziell.
«Der stark verbaute Haselbach kann mit Totholzstrukturen, einer naturnahen Uferbepflanzung, einem Niedrigwassergerinne und weiteren Massnahmen ökologisch aufgewertet und an den Klimawandel angepasst werden. Ich freue mich, dass Aqua Viva und Feldschlösschen der Schulgemeinde bei der Umsetzung helfen», sagt Julia Szreniawa, die bei Aqua Viva das Projekt «Lebendiger Dorfbach» leitet.
Der invasive Japanische Staudenknöterich hat sich in den letzten Jahren immer stärker entlang des Haselbachs ausgebreitet. Die Artenvielfalt verarmte und das Gewässer ist heute nicht mehr durchgehend zugänglich. Um den Staudenknöterich nachhaltig zurückzudrängen, will die Schulgemeinde Maschwanden dessen tiefliegende Wurzeln nun ausbaggern und nutzt die Gelegenheit für ein echtes Herzensprojekt: Die Vision der Schulgemeinde ist ein zugänglicher Haselbach als Treffpunkt für Jung und Alt. «Vor allem die Kinder der Primarschule, aber auch die ganze Bevölkerung sollen am Bach die Natur entdecken und verweilen können», erklärt Marina Bühlmann von der Schulpflege Maschwanden.
Angrenzend an den Pausenplatz plant die Gemeinde einen Bachzugang mit Stufen und Sitzgelegenheiten. Die künstliche Ufersicherung aus Steinen will sie durch abgeflachte Ufer ersetzen. Die bestehenden, wertvollen Bäume sollen stabilisiert und neue Gehölze wie Schwarzerlen und Weiden gepflanzt werden. Für Fische sollen Strukturen wie Totholz und Unterstände geschaffen und ein künstliches Hindernis überwindbar gemacht werden. Um den Haselbach auf zukünftige Trockenperioden vorzubereiten, plant die Schulgemeinde ein sogenanntes Niederwassergerinne, indem auch bei Trockenheit genügend Wasser für die Bachbewohner fliesst.
Die Schulgemeinde will das Projekt im Frühjahr 2025 öffentlich auflegen und dann im Sommer und Herbst mit den Bauarbeiten beginnen. Einen Grossteil der Planungs- und Baukosten übernimmt der Kanton Zürich im Rahmen des Projekts #hallowasser. Ausserdem hat der naturemade star-Fonds von ewz einen Beitrag für die Projektierung zugesichert. Aqua Viva trägt zusätzlich 20.000 Franken bei und bietet fachliche Unterstützung, um einen lebendigen und zugänglichen Haselbach zu schaffen.
PROJEKT «Lebendiger Dorfbach»
Die Revitalisierung von kleinen Fliessgewässern ist besonders wichtig, da sie mit 53 000 Kilometern Fliesstrecke 75 Prozent des Schweizer Gewässernetzes ausmachen. Rund 9 000 Kilometer dieser Gewässer sind in einem schlechten ökologischen Zustand, 4 500 Kilometer sind eingedolt und bei fast bei der Hälfte fehlen Pufferstreifen zum Siedlungs- oder Landwirtschaftsgebiet. Bis 2090 plant der Bund, auf einer Strecke von 4 000 Kilometern Gewässer zu revitalisieren, doch die Umsetzung geht nur schleppend voran.
Aqua Viva und Feldschlösschen verleihen mit dem Projekt «Lebendiger Dorfbach» Bächen in der Schweiz neues Leben, indem sie Gemeinden bei deren Revitalisierung unterstützen. Konkret können Gemeinden eine Anschubfinanzierung für eine Vorstudie erhalten. Aqua Viva berät sie zudem bei Fragen und unterstützt beim Austausch mit anderen Gemeinden und bei der Kommunikation.
Weitere Informationen: www.aquaviva.ch/dorfbach
Kontakt
Marina Bühlmann, Schulpflege Maschwanden
Jana Tischer, Aqua Viva, Projektleiterin Kommunikation