Mit dem Projekt «IG Lebendiger Fluss» sorgen Aqua Viva und die Somaha Stiftung für mehr Artenvielfalt und einzigartige Naturerlebnisse entlang der Schweizer Flüsse. Hierzu vernetzen und unterstützen die Projektpartner regionale Akteure und bündeln so die Kräfte zum Wohle unserer Gewässer unter einem gemeinsamen Dach. Ziel ist die Etablierung eines landesweiten Netzwerks aus regionalen Interessengemeinschaften, das sich vor Ort für die Revitalisierung und den Schutz von natürlichen Flusslandschaften engagiert. Das Projekt startet Anfang 2023.
«Die Menschen vor Ort wissen am besten, wo ihre Flüsse besonders artenreich und wertvoll sind. Wenn sie sich zusammenschliessen und für die Interessen lebendiger Gewässer einstehen, können ganze Regionen von besserem Hochwasserschutz, grosser Artenvielfalt und Naherholung in einer intakten Natur profitieren.»
Salome Steiner, Geschäftsleiterin Aqua Viva
Unsere Bäche und Flüsse sind sehr stark von uns Menschen geprägt – mit Wasserentnahmen, Verbauungen und Verschmutzung, aber auch Revitalisierungen. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben planen zahlreiche Kantone und Gemeinden aktuell Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekte. Eine Jahrhundertchance für unsere Gewässer aber auch für die Menschen vor Ort. Denn intakte Gewässerlebensräume sorgen für eine grosse Vielfalt an Tieren und Pflanzen, für besseren Hochwasserschutz, sauberes Trinkwasser und sind wichtig für Erholung.
Das Projekt «IG Lebendiger Fluss» bietet engagierten Organisationen und Einzelpersonen vor Ort die Möglichkeit, sich unter einem gemeinsamen Dach zusammenzuschliessen. Auf diese Weise möchten Aqua Viva und die Somaha-Stiftung sicherstellen, dass die Menschen vor Ort gehört werden, lokales Wissen bei der Entscheidungsfindung berücksichtig wird und Projekte im Sinne der Gewässerökologie umgesetzt werden. Die Projektpartner schaffen hierfür die Dachorganisation «IG Lebendiger Fluss», welche die lokalen Zusammenschlüsse organisatorisch und inhaltlich unterstützt.
Vorbild für das Projekt ist die «IG Lebendige Thur». Sie koordiniert und vertritt seit 2018 erfolgreich die Interessen der Umweltschutz- und Fischereiorganisationen entlang der Thur und ihrer Zuflüsse. Ziel der IG ist ein natürlicher Flusslauf mit breitem Flussbett, dynamischen Auenwäldern und einfachen Zugängen zum Gewässer. Hierfür hat die IG einen 10-Punkte-Plan entwickelt, der Natur- und Hochwasserschutz sowie die Freizeitnutzung entlang der Thur miteinander in Einklang bringt. Auf dieser Grundlage engagiert sich die IG aktiv bei der Projektplanung und mobilisiert Bürger:innen vor Ort für eine natürliche Entwicklung des Flusses.
Das Projekt «IG Lebendiger Fluss» startet Anfang 2023 mit dem Aufbau der Dachorganisation. An lokalen Zusammenschlüssen interessierte Organisationen und Einzelpersonen können sich ab sofort bei Aqua Viva melden.
Das Projekt «IG Lebendiger Fluss» wird gefördert durch
Was ist eigentlich eine Beschwerde und was eine Einsprache? Können Umweltschutzorganisationen ein Projekt verhindern? Und wann ist ein Beschwerdeverfahren wirklich abgeschlossen? Im Gespräch mit Franziska Scheuber und Michael Casanova von Pro Natura bringen wir Licht ins Dunkel.
Vielen Politiker:innen ist das Verbandsbeschwerderecht ein Dorn im Auge beim Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem seit der Verabschiedung des Stromgesetzes. Martina Munz erklärt im Gespräch, warum die Kritik nicht gerechtfertigt ist und welche Ansätze und Strategien wir wirklich brauchen.
Seit nahezu 60 Jahren gibt es in der Schweiz das Verbandsbeschwerderecht. Das Instrument hat sich als überaus wirksam erwiesen, wird jedoch immer wieder politisch infrage gestellt. Arnold Marti stellt uns das Verbandsbeschwerderecht vor und erklärt, warum es nicht nur für unsere Gewässer so immens wichtig ist.
Kraftwerk Emmenweid: Fischgängig dank Einsprache und Verhandlung
Fische wandern zur Nahrungssuche und Fortpflanzung oft viele Kilometer und sind deshalb auf vernetzte, durchgängige Gewässer angewiesen. Ohne das Verbandsbeschwerderecht wäre ihnen der Weg in unseren Flüssen häufig versperrt. Dies zeigt die Sanierung des Wasserkraftwerks Emmenweid.